Auszeichnung : Aachener Karlspreis 2011 geht an Trichet
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Jean-Claude Trichet: Der oberste Euro-Hüter gilt als krisenerfahren Bild: dpa
Der Präsident der Europäischen Zentralbank erhält im kommenden Jahr den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Jean-Claude Trichet werde als Verteidiger des stabilen Euro ausgezeichnet, heißt es in der Begründung.
Der Karlspreis 2011 geht an den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) Jean-Claude Trichet. Das teilte das Karlspreis-Direktorium am Samstag in Aachen mit. Trichet werde als Verteidiger des stabilen Euro ausgezeichnet. Seit 2003 ist Trichet Präsident der Europäischen Zentralbank mit Sitz in Frankfurt.
Der oberste Euro-Hüter gilt als krisenerfahren und der Kurs seiner Geldpolitik als umsichtig. Trichet hatte in der Finanzmarktkrise ein Austrocknen der Geldmärkte verhindert und ist in der Euro-Schuldenkrise einer der wichtigsten Akteure.
Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird seit 1950 für besondere Verdienste um die Europäische Einigung verliehen. Er wird traditionell an Christi Himmelfahrt übergeben. Die Auszeichnung ist nach Karl dem Großen (748-814) benannt, der Symbolfigur Europas. Durch seine Eroberungsfeldzüge begründete Karl der Große ein europäisches Großreich. Er prägte dessen Entwicklung auf politischem, kirchlichem und kulturellem Gebiet, förderte Wissenschaft und Kunst. Aachen wurde seine Lieblings-Pfalz.
Erster Preisträger war 1950 der Begründer der Paneuropa-Idee, Richard Graf Coudenhove-Kalergi. Später bekamen den Karlspreis der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer (1954), der damalige amerikanische Präsident Bill Clinton (2000), der Euro (2002) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) (2008). Im diesem Jahr wurde der polnische Ministerpräsident Donald Tusk ausgezeichnet.