
Wie die Verteidigung, so die Energie
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Die Atomkraftwerke Isar 1 und Isar 2 mit Kühlturm in der Mitte. Isar 2 soll Ende 2022 endgültig vom Netz gehen, Isar 1 wird seit 2017 zurückgebaut. Bild: dpa
Markus Söder will die Verlängerung der Atomkraft. Ist das nur Kalkül? Die Bundesregierung tut jedenfalls nichts, um eine Genehmigung zu erteilen. Von Zeitenwende ist auch hier keine Spur.
Zerknirscht zeigen sich die Grünen derzeit über das moralische Dilemma ihrer erneuerbar-fossilen Energiepolitik. Doch worin besteht es eigentlich? Im Besuch Robert Habecks in Qatar? Wohin Deutschland demnächst die Fußballnationalmannschaft schickt, um Weltmeister zu werden? Da hat es schon schlimmere Zwiespälte gegeben. Oder weil Kohle nun länger verfeuert werden muss, weil die Rechnung mit Erdgas, erneuerbaren Energien und dem Netzausbau nicht aufgeht? Der Ukrainekrieg und der drohende Gasnotstand haben da nur eine Fehlkalkulation offenbart. Die hat es aber schon immer gegeben.
Hinter dem vermeintlichen Dilemma verbirgt sich doch eigentlich eine Bestätigung grüner Perspektiven. Endlich ist der Spritpreis so hoch, wie sich ihn grüne Politiker immer gewünscht haben. Er gehorcht jetzt ihrem Parteitagsbeschluss von 1998 und liegt bei umgerechnet fünf Mark. Obendrein bedarf der schrittweise Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern, herbeigeführt durch einen immer höheren CO₂-Preis und flankierende Verbote, nun keiner besonderen Begründung mehr.
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