Asylstreit in der Union : Bayerischer CSU-Minister soll Merkels Ablösung gefordert haben
- Aktualisiert am
Soll Merkels Ablösung gefordert haben: der bayerische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) Bild: dpa
Der Ton zwischen CSU und CDU im Asylstreit wird immer rauer. Jetzt soll ein bayerischer Minister zum ersten Mal gesagt haben, die Kanzlerin müsse „weg“. Auf Nachfrage dementiert er die Aussage offenbar nicht.
In dem zunehmend scharf geführten Flüchtlingsstreit zwischen CDU und CSU soll erstmals ein CSU-Vorstandsmitglied öffentlich die Ablösung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert haben. Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer habe am Sonntag auf einem Dorffest im Unterallgäu in kleiner Runde gesagt, Merkel müsse „weg“, berichtete die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf Teilnehmer der Veranstaltung.
Die Zeitung zitiert eine Sprecherin des bayerischen Wirtschaftsministeriums, Oschierer könne sich „nicht genau erinnern“, ob der Satz so gefallen sei. In einer schriftliche Stellungnahme habe Pschierer gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ die fragliche Aussage aber nicht dementiert haben.
Zugleich habe er schriftlich erklärt, „ich denke, die Hoch-Zeit von Kanzlerin Merkel ist vorbei“ und seine Sorge ausgedrückt, dass die Kanzlerin sich zu sehr von den Bürgern entfernt habe. Pschierer ist seit zehn Jahren im bayerischen Kabinett, seit März als Wirtschaftsminister. Außerdem gehört er dem CSU-Vorstand an.