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„Sprache verändert sich“ : Annalena Baerbock für geschlechtergerechte Gesetzestexte

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Annalena Baerbock spricht bei einer Veranstaltung in Berlin vergangenen Freitag. Bild: Clemens Bilan/EPA

Sprache könne ausgrenzen, sagt die Grünen-Kanzlerkandidatin. Man müsse aber „alle mit ansprechen“. Nachrichtenagenturen wollen aktuell zeigen, dass das auch ohne Gendersternchen geht.

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          Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock will bei einem Wahlerfolg auf geschlechtergerechte Sprache in Gesetzestexten achten. „Ich will Politik für alle Menschen machen und das bedeutet, auch alle mit anzusprechen – und nicht nur mit zu meinen“, sagte die Parteivorsitzende dem Berliner Tagesspiegel.

          Sprache könne auch ausgrenzen. Darauf müsse die Gesellschaft achten. „Sprache verändert sich – heute reden wir zum Beispiel eher von „Ärztinnen und Ärzten“ und nicht nur von „Ärzten“, weil sonst im Kopf nur das Bild eines Mannes auftaucht“, sagte die Bundestagsabgeordnete.

          „So ist es auch in vielen anderen Bereichen. Wenn ich weiß, dass bestimmte Begriffe einzelne Personen oder Gruppen verletzen, dann sollte man versuchen, die Dinge anders auszudrücken, aus Respekt.“ Baerbock hatte sich vergangene Woche entschuldigt, nachdem sie in einem Gespräch mit dem Zentralrat der Juden das „N-Wort“ genutzt hatte.

          Es muss kein Sternchen sein

          Was für Veränderungen in Gesetzestexten sich Baerbock konkret vorstellt, geht aus den Vorabmeldungen zum Gespräch nicht hervor. Geschlechtergerechte Sprache bedeutet nicht zwingend den Gebrauch von kontrovers diskutierten Sonderzeichen ( „Politiker*innen“) oder Binnen-Großschreibung („WählerInnen“). Die deutsche Sprache bietet zahlreiche andere Möglichkeiten, das generische Maskulinum zu vermeiden – wenn man es möchte.

          Für so einen Weg hatten sich im Juni die großen deutschsprachigen Nachrichtenagenturen einvernehmlich entschieden. Gendersternchen und andere Sonderzeichen entsprächen bislang „weder dem amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung noch dem allgemeinen Sprachverständnis beziehungsweise der allgemeinen Sprachpraxis“. Die Agenturen wollten aber „viele andere Möglichkeiten zur Vermeidung diskriminierender Sprache und zur Sichtbarmachung von Diversität“ konsequent nutzen.

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