Spannung garantiert
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Hat „positive Vibes“: der FDP-Vorsitzende Lindner am Montag in Berlin Bild: Reuters
Als letzte der drei Parteien stimmt die FDP für Verhandlungen über eine Ampelkoalition. Der Parteivorsitzende Lindner lobt das geplante Bündnis als große Chance. Die Harmonie der Partner zeigt aber erste Risse.
Es hatte seine innere Logik, dass die FDP am Montag als letzte von drei Parteien über die Aufnahme von Verhandlungen über eine Ampelkoalition abstimmte. Schließlich ist sie die „fremde“ Kraft im angestrebten Bündnis. FDP-Chef Christian Lindner wird deshalb auch nicht müde zu versichern, dass seine Partei weiter für einen bürgerlichen Kurs stehe. Die Ampel bedeute „keinen Linksrutsch“, sondern „eine Koalition der Mitte“, sagte er am Montag. „Dafür ist die FDP der Garant.“
Schon am Tag zuvor hatte Lindner den Anwurf von CDU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus pariert, es handele sich beim Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP um die „strammste Linksagenda, die wir seit Jahrzehnten in Deutschland gehabt haben“. Wer das so sehe, wolle „die eigene Partei vermutlich stramm rechts positionieren“, so Lindner. Ganz offensichtlich will der FDP-Chef die Anhänger seiner Partei davon überzeugen, dass die Liberalen, die so lange ihre größere Nähe zur Union betonten, keineswegs umgefallen seien. Ältere werden sich daran erinnern, wie der Verratsvorwurf die FDP in den Achtzigerjahren verfolgte, als die Partei aus der sozialliberalen Koalition ausschied und sich auf die Seite von CDU/CSU schlug.
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