Das Gefühl, in einer Endlosschleife festzuhängen
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Viele Menschen fühlen sich isoliert und einsam. Die Pandemie schränkt das Leben zu stark ein. Bild: dpa
Eine Mehrheit in Deutschland meint, Corona habe die Gesellschaft zum Schlechteren verändert. Lediglich jeder Vierte geht davon aus, dass sich 2022 das Leben wieder normalisiert. Der Anteil derjenigen, die bereit wären, gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren, wächst.
Die andauernde Pandemie schlägt den Menschen immer mehr aufs Gemüt. Die meisten haben das Gefühl, in einer Endlosschleife festzuhängen. Der vorsichtige Optimismus, dass die Omikron-Welle den Übergang von der Pandemie zu einer Endemie einläutet und damit im Verlauf dieses Jahres eine merkliche Entspannung verspricht, trifft in der Bevölkerung zurzeit noch auf tiefe Skepsis. Lediglich jeder Vierte geht davon aus, dass sich das Leben in diesem Jahr allmählich normalisiert; 70 Prozent schreiben dieses Jahr bereits ab und rechnen erst zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Entspannung. Hoffnungen auf eine absehbare Entspannung würden die Stimmungslage stabilisieren. Ohne diese Hoffnung wachsen jedoch Gereiztheit, Müdigkeit und Enttäuschung.
Die Mehrheit fühlt sich schlechter als vor dem Ausbruch der Pandemie. 60 Prozent ziehen diese Bilanz, überdurchschnittlich stark die junge Generation. Lediglich einem Prozent geht es heute mental besser als vor zwei Jahren. 71 Prozent belastet die Situation, gut ein Fünftel der Bevölkerung massiv. Frauen fühlen sich stärker belastet als Männer. Ihr Leben hat sich auch stärker verändert: 48 Prozent der Männer, 57 Prozent der Frauen berichten, dass sich ihr Leben durch die Pandemie gravierend verändert hat. Der Anteil der Bevölkerung, der sein gewohntes Leben auch in der Pandemie ohne nennenswerte Abstriche fortführen konnte, macht gerade einmal knapp neun Prozent aus; dabei handelt es sich überwiegend um ältere Menschen.
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