Wegen eines Mangels : Alle 53 Bundeswehr-Kampfhubschrauber Tiger bleiben vorerst am Boden
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Aktuell nicht einsatzfähig: Hubschrauber der Bundeswehr vom Typ Tiger Bild: dpa
Sicherheit geht vor: Weil bestimmte verbaute Bolzen einen Mangel aufweisen könnten, zieht die Bundeswehr alle Hubschrauber des Typs Tiger aus dem Verkehr. Wie es weiter geht, ist unklar.
Die Bundeswehr hat wegen möglicherweise fehlerhafter Bauteile alle Kampfhubschrauber Tiger vorerst aus dem Verkehr gezogen. Der Flugbetrieb mit allen 53 Maschinen sei ausgesetzt worden, teilte das Presse- und Informationszentrum des Heeres am Mittwoch mit. Hintergrund sei eine Hersteller-Mitteilung, dass bestimmte verbaute Bolzen einen Mangel aufweisen könnten. Sicherheit habe oberste Priorität, hieß es weiter. Daher habe der General Flugbetrieb Heer die Anweisung gegeben, den Flugbetrieb vorläufig auszusetzen.
Die Sperrung betrifft den Angaben zufolge die Tiger im Kampfhubschrauberregiment 36 im hessischen Fritzlar und im Deutsch-Französischen Heeresfliegerausbildungszentrum in Le Luc in Frankreich. Zur Zeit seien keine Maschinen im Auslandseinsatz, es gehe also nur um Routineflüge. Das weitere Vorgehen solle an diesem Donnerstag von einer Expertenrunde geklärt werden. Auf jeden Fall würden alle Kampfhubschrauber Tiger vor dem nächsten Flug gründlich überprüft und falls notwendig Bolzen ausgetauscht.
Den Angaben zufolge wurden Bolzen derselben Bauart auch im Transporthubschrauber NH90 sowie im Schulungshubschrauber EC135 verbaut – allerdings nicht an sicherheitsrelevanten Stellen. Daher laufe der Flugbetrieb im Heer mit diesen Maschinen weiter.