https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/alexander-dobrindt-beklagt-eine-anti-abschiebe-industrie-15576403.html

Asyl : Dobrindt beklagt eine „Anti-Abschiebe-Industrie“

  • Aktualisiert am

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt Bild: dpa

Der CSU-Landesgruppenchef kritisiert eine übertriebene Unterstützung für abgelehnte Asylbewerber. Diese würde den Rechtsstaat sabotieren und den gesellschaftlichen Frieden zerstören.

          1 Min.

          In der Debatte um eine schnellere Ausweisung abgelehnter Asylbewerber hat CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt eine „Anti-Abschiebe-Industrie“ in Deutschland beklagt. Wer mit Klagen versuche, die Abschiebung von Kriminellen zu verhindern, arbeite nicht für das Recht auf Asyl, sondern gegen den gesellschaftlichen Frieden, sagte der CSU-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Es ist nicht akzeptabel, dass durch eine aggressive Anti-Abschiebe-Industrie bewusst die Bemühungen des Rechtsstaates sabotiert und eine weitere Gefährdung der Öffentlichkeit provoziert wird.“

          Dobrindt äußerte sich vor dem Hintergrund des Polizei-Großeinsatzes in einem Flüchtlingsheim in Ellwangen. Dort hatte die Polizei bei einer Razzia am Donnerstag einen Asylbewerber aus Togo, dessen Abschiebung am Montag am Widerstand von bis zu 200 Mitbewohnern gescheitert war.

          Deutsche unzufrieden mit Abschiebepraxis

          Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte von einem „Schlag ins Gesicht der rechtstreuen Bevölkerung“ gesprochen. Er will bis Ende Mai einen Masterplan für schnellere Asylverfahren und Abschiebungen vorlegen.

          Mit der derzeitigen Abschiebepraxis sind die Deutschen einer Umfrage zufolge mehrheitlich unzufrieden. 81 Prozent hielten den Staat bei Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber für überfordert, ergab eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Bild am Sonntag“ vom Donnerstag.

          Nach dem Vorfall von Ellwangen haben demnach nur 12 Prozent der Befragten nicht den Eindruck, dass der Staat überfordert sei. sieben Prozent waren sich unsicher oder haben keine Angabe gemacht.

          Weitere Themen

          Sánchez’ gewagtes Spiel

          Vorgezogene Parlamentswahl : Sánchez’ gewagtes Spiel

          Schon in der Vergangenheit kämpfte sich Spaniens Ministerpräsident aus aussichtslosen Positionen zurück an die Spitze. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl könnte es eng für ihn werden.

          Erdogan trumpft auf

          FAZ Plus Artikel: Nach dem Wahlsieg : Erdogan trumpft auf

          Nach seinem Wahlsieg setzt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan weiter auf Polarisierung und eine Außenpolitik der Stärke. Die Opposition wappnet sich schon für den nächsten Kampf.

          Topmeldungen

          Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Montag in Madrid

          Vorgezogene Parlamentswahl : Sánchez’ gewagtes Spiel

          Schon in der Vergangenheit kämpfte sich Spaniens Ministerpräsident aus aussichtslosen Positionen zurück an die Spitze. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl könnte es eng für ihn werden.

          Münchner Fußball-Meister : Der FC Bayern macht, was Hoeneß will

          Ein moderner Verein? Ein vereinter Verein? Ein Verein, in dem alle Seite an Seite jubeln? Die Aufnahmen der Meisterfeier verzerren die Münchner Fußball-Realität. Es ist ein anderes Bild, das bleibt.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.