
Kalte Heimat
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AfD-Chef Alexander Gauland ruft mit seine Globalisierungskritik viele Kritiker auf den Plan. Bild: dpa
Auch die AfD übt jetzt Globalisierungskritik. Alexander Gauland sieht darin sogar den Sinn von Populismus. Seine Sympathie für das Volk speist sich aber aus der Verachtung für die Demokratie.
Zur Erklärung wachsender Unzufriedenheit in den westlichen Gesellschaften gibt es einen banalen Befund: Hier die Gewinner der Globalisierung, dort die Verlierer. Das lässt sich beliebig ausschmücken. Zum Beispiel: Die Gewinner sind reich, selbstbewusst oder hipp, die Verlierer sind arm, bedroht oder abgehängt. Die einen leben in der Stadt, die anderen auf dem Land. Die einen sprechen Englisch, die anderen nur Sächsisch. Die einen sind Elite, die anderen Masse, die einen sind das neue Bürgertum, die anderen das alte.
In dieses Schema lässt sich sehr viel hineinpacken. Schon vor zwanzig Jahren sprach Ralf Dahrendorf von der „globalen Klasse“, die das Schumpeter-Wort von der schöpferischen Zerstörung zur Formel einer neuen Epoche mache. Dahrendorf ging es noch darum, die liberale Demokratie vor Gefahren zu bewahren, die nationalstaatlich verfassten Errungenschaften drohten – Recht und soziale Wohlfahrt an erster Stelle.
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