„Arm, aber sexy“ ist längst vorbei
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Franziska Giffey macht Wahlkampf mit dem SPD-Bundestagskandidaten Dimitri Geidel in Marzahn. Bild: Hans Christian Plambeck/laif
Am Tag der Bundestagswahl stimmen die Berliner auch über das Abgeordnetenhaus ab. Der rot-rot-grüne Senat hinterlässt der Hauptstadt einen Berg an Problemen.
Bässe dröhnen, Menschen bewegen sich im Takt der Technomusik. Es ist ein sonniger Samstagnachmittag auf der Frankfurter Allee im Bezirk Friedrichshain. Vor dem Kino Kosmos haben sich Hunderte von jungen Leuten versammelt. Sie tragen schwarze Klamotten, zeigen tätowierte Arme und Beine, trinken Bier, rauchen. Die Raver-Szene hat sich zur Tanzdemo versammelt, um gegen „Mietenwahnsinn“ zu protestieren. An den fünf Lastwagen, die den Demo-Zug begleiten, sind Parolen angebracht wie „Miethaie wegbassen“ und „Wir tanzen uns unser Berlin zurück“.
Eine Dragqueen mit oranger Perücke fordert die Leute auf, beim Tanzen Maske zu tragen, sonst müsse die Demo abgebrochen werden. Dann wird „unser geliebter Klaus“ begrüßt. Es ist Klaus Lederer, Kultursenator und Spitzenkandidat der Berliner Linken, Klubbesucher und schwul. In knallroter Trainingsjacke springt der schlanke Mann auf den ersten Wagen ans Mikrofon. Gerade war er noch bei der Mietendemo auf dem Alexanderplatz, dort wurde für den Volksentscheid zur Enteignung der Immobilienkonzerne geworben.
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