Für digitale Lernangebote : Bund fördert Nationale Bildungsplattform mit 150 Millionen Euro
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Bundesbildungsministern Anja Karliczek spricht am Mittwoch in Berlin zum Start der Nationalen Bildungsplattform. Bild: dpa
Die Plattform soll den Zugang zu digitalen Bildungsangeboten erleichtern – nicht nur für Schüler, Lehrer und Hochschullehrer, sondern auch für alle Nutzer in der Aus- oder Weiterbildung. Anfang kommenden Jahres soll es Prototypen geben.
Mit der Einrichtung einer Nationalen Bildungsplattform will die Bundesregierung den Zugang zu digital gestützten Bildungsangeboten erleichtern. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) stellte das mit 150 Millionen Euro geförderte Projekt am Mittwoch in Berlin vor, mit dem Lerner einen „individuellen Zugang zu passfähigen Lehr-Lernszenarien sowie breiten Zugriff auf hilfreiche digitale Werkzeuge“ erhalten sollen. Mit einer Verschlüsselung soll es den Nutzern möglich sein, Bildungszertifikate – also Zeugnisse, Diplome, Abschlusszertifikate – etwa für Bewerbungen im Ausland auf der Bildungsplattform zu hinterlegen.
Das Angebot der Plattform richtet sich nicht nur an Schüler, Lehrer, Hochschullehrer, sondern auch an alle Nutzer in der Aus- oder Weiterbildung. Die Plattform verknüpft schon bestehende Angebote zu einem bundesweiten und europäisch anschlussfähigen System und sei keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten. Kommerzielle Bildungsangebote können, durch Bezahlschranken gesichert, ebenso mit der Plattform verknüpft werden wie öffentliche. Es gehe darum, Bildungspfade bruchlos weiterführen zu können und Anschlüsse für fachliche und persönliche Weiterbildung zu finden.
Als Beispiel für die Möglichkeiten der Plattform nannte die Ministerin einen Mathematiklehrer in Berlin, der auf der Suche nach digitalen Angeboten nicht mehr von Plattform zu Plattform springen muss, sondern über die in die Nationale Plattform eingebundene Suchmaschine von „Wir lernen online“ direkt nutzbare Lernelemente finden kann. Er kann auch eigene Inhalte teilen. Auf diese Weise sollen besonders gute Beispiele aus der Praxis von allen Lehrern und Lernern abrufbar und leicht über ein Fachportal zu finden sein.
Allzu schnell wird es mit dem Aufbau der Nationalen Plattform allerdings nicht gehen. Karliczek dämpfte die Erwartungen. Das Ziel sei, die erste Version der Plattform in der zweiten Jahreshälfte 2023 an den Start zu bringen. Insgesamt stelle der Bund für die Entwicklung der Plattform und des Digitalen Bildungsraums bis 2025 eine Summe von 630 Millionen Euro bereit. Die Ministerin versicherte, dass jeder Nutzer der Plattform die Hoheit über seine Daten behalten soll, verwies aber auch auf mögliche Risiken. Anfang kommenden Jahres soll es Prototypen für die Plattform geben.