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Hassverbrechen : Trump verurteilt Angriff auf Synagoge

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Mahnwache vor einer Synagoge Bild: dpa

Bei einem wohl antisemitisch motivierten Angriff auf eine Synagoge in Kalifornien ist mindestens eine Frau getötet worden. Der Präsident verspricht rasche Aufklärung. Der Verdächtige ist ein 19-Jähriger.

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          Nach dem tödlichen Angriff auf eine Synagoge in Kalifornien hat Präsident Donald Trump jeglichen Antisemitismus scharf verurteilt. „Unsere gesamte Nation trauert um den Verlust von Leben, betet für die Verletzten und ist solidarisch mit der jüdischen Gemeinschaft“, sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt in Green Bay im Bundesstaat Wisconsin. „Mit Nachdruck verurteilen wir das Übel des Antisemitismus und des Hasses, das besiegt werden muss.“ Trump versprach, dass die Hintergründe der Tat vom Samstag aufgeklärt werden würden.

          Bei dem mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff auf eine Synagoge der orthodoxen Chabad-Bewegung in Poway nördlich der Stadt San Diego war am letzten Tag des jüdischen Pessachfestes eine 60-jährige Frau getötet worden. Nach Polizeiangaben wurden drei weitere Menschen verletzt, als der Angreifer am Samstagvormittag in das Gotteshaus eindrang und das Feuer eröffnete. Bei den Verletzten handelt es sich um eine Jugendliche, einen 34-jährigen Mann und den Rabbiner, der an den Händen verletzt wurde. Sie seien außer Lebensgefahr.

          Die Beamten gehen von einem Hassverbrechen aus.  Das Manifest, das AFP vorliegt, ähnelt einem auf derselben Plattform veröffentlichten Schreiben des australischen Rechtsextremisten Brenton Tarrant, der bei Anschlägen auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März 50 Menschen getötet hatte.

          Der mutmaßliche Todesschütze, ein weißer 19-Jähriger, wurde festgenommen, teilte die Polizei mit. Sein Sturmgewehr habe wohl nicht richtig funktioniert, wodurch noch Schlimmeres verhindert worden sei.

          Ein außer Dienst befindlicher Beamter, der sich in der Synagoge befand, hat laut Polizeiangaben auf den Angreifer geschossen, als dieser die Flucht ergriff, sagte Gore.  Der 19-Jährige wurde schließlich von einem per Funk informierten Beamten festgenommen.

          Auf den Tag genau sechs Monate vor dem Angriff in Poway hatte ein Rechtsradikaler in der „Tree of Life“-Synagoge in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania elf Menschen erschossen. Es handelte sich um das folgenschwerste antisemitische Verbrechen in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Dem Täter wird derzeit der Prozess gemacht. Ihm droht nach Angaben des Justizministeriums die Todesstrafe.

          Nach jüngsten Statistiken der Bundespolizei FBI haben Hassverbrechen in den Vereinigten Staaten 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent zugenommen. 2017 registrierten die Behörden 7175 solcher Verbrechen. 1679 davon wurden als religiös motiviert eingestuft. Von diesen Taten richteten sich wiederum 58,1 Prozent gegen Juden, 18,7 Prozent gegen Muslime. Kritiker werfen Trump vor, sich nicht energisch genug gegen Rechtsradikale zu positionieren oder sie mit seiner hitzigen Rhetorik sogar zu ermutigen.

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