Generation Willy
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Willy Brandts Kniefall in Warschau im Dezember 1970 Bild: dpa
Dass Gernot Erler ausgerechnet 1970 Mitglied der SPD wurde, war kein Zufall. In einem Gastbeitrag schildert er, wie ihn die Ereignisse dieses Jahres geprägt haben.
Am 22. November 1963 saß ich in der Bibliothek des Friedrich-Meinecke-Instituts an der FU Berlin und bereitete mich als Student im ersten Semester auf meine Seminare vor, da hörte ich ein leises Schluchzen. Es kam von einer jungen Frau, der Bibliotheksaufsicht. Ich fragte, warum sie weint und ob ich helfen könne. Sie antwortete, im Radio sei gerade berichtet worden, dass der amerikanische Präsident John F. Kennedy ermordet wurde. Ich war schockiert.
Die wenigen anwesenden Kommilitonen und ich, wir wussten gleich, was zu tun war. Wir fuhren zum Schöneberger Rathaus. Hier hatte Kennedy wenige Monate zuvor, am 26. Juni, seine historische Rede „Ich bin ein Berliner“ gehalten. Damals war ich als einer der anderthalb Millionen Zuhörer schwer beeindruckt. Jetzt nahm ich an einem der spontanen Trauerfackelzüge teil. Viele Menschen weinten.
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