Für Erdogan wird es mit der Ampel schwieriger
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Wechsel des Gesprächspartners: Scholz, Erdogan und Merkel am 31. Oktober 2021 in Rom beim G-20-Gipfel Bild: AFP
Nach der Ära Merkel muss sich die Türkei auf mehr Kritik aus Deutschland einstellen. Die Gesellschaftspolitik der neuen Regierung stößt in Ankara auf Zustimmung.
Zwei Konstanten hatten Angela Merkel in ihrer langen Amtszeit begleitet, der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Mit beiden wusste sie umzugehen, und sie war sich über den Zustand der beiden Länder im Klaren. Was die Türkei betrifft, so hatte Erdogan bei allen (teilweise unüberbrückbaren) Differenzen Vertrauen in die Verlässlichkeit Merkels. Sie kritisierte, was es zu kritisieren gab, hielt aber ihre Zusagen. Merkel und Erdogan telefonierten oft.
Mit der Ampelkoalition werden nun die deutsch-türkischen Beziehungen schwieriger. Zwar setzen die drei Berliner Regierungsparteien gegenüber der Türkei unterschiedliche Akzente. Einen sehr viel kritischeren Blick auf die Türkei, als es die große Koalition unter Bundeskanzlerin Merkel hatte, haben jedoch die Grünen und die FDP. Am ehesten setzt noch die SPD auf Kontinuität.
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