Vereinte Nationen : Seit 2000 sind 41 Prozent mehr Menschen auf der Flucht
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Flüchtlinge Ende Oktober an der österreichisch-deutschen Grenze bei Wegscheid Bild: dpa
Im vergangenen Jahr haben weltweit 244 Millionen Menschen Zuflucht in einem anderen Land gesucht – ein rasanter Anstieg um 41 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Rund ein Drittel der Flüchtlinge lebt in Europa, davon zwölf Millionen in Deutschland.
Die Zahl der Flüchtlinge weltweit ist nach UN-Angaben im vergangenen Jahr auf 244 Millionen gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 41 Prozent gegenüber dem Jahr 2000, teilten die Vereinten Nationen in ihrem zweijährigen Bericht am Dienstag mit. Die Zahl der Menschen, die freiwillig oder gezwungenermaßen in ein anderes Land zogen, stieg seit 2000 um 71 Millionen. Die neue Gesamtzahl enthält auch 20 Millionen Flüchtlinge, die ihre Heimatländer wegen Konflikten verließen – die meisten von ihnen stammen aus Syrien, Afghanistan und Somalia.
Rund ein Drittel (etwa 76 Millionen) leben in Europa, darunter zwölf Millionen in Deutschland und neun Millionen in Großbritannien. Die Vereinigten Staaten beheimaten mit 47 Millionen Menschen die größte Flüchtlingsbevölkerung. In Russland leben zwölf, in Saudi-Arabien zehn Millionen im Ausland geborene Menschen.
Der stellvertretende UN-Generalsekretär Jan Eliasson sagte, die Länder müssten Flüchtlingspolitik zur sicheren und geordneten Bewegung über Grenzen umsetzen. Die Flüchtlingskrise habe bei den Bürgern Europas Angst verbreitet und Hass geschürt. Zudem seien humanitäre Hilfen notwendig, um Länder wie den Libanon, Jordanien und die Türkei zu entlasten.