Flüchtlinge : Frankreich gibt sich neues Asylgesetz
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Fallen durch die Maschen: Migranten im französischen Calais Bild: AFP
Innerhalb von neun Monaten soll in Frankreich zukünftig über Asylanträge entschieden werden. Das und mehr sieht eine Reform des Asylrechts vor, die jetzt in Frankreich in Kraft getreten ist.
In Frankreich ist am Montag ein reformiertes Asylgesetz in Kraft getreten. Dieses sieht unter anderem eine schnellere Bearbeitung von Asylanträgen vor. Zukünftig soll innerhalb von neun Monaten entschieden werden, ob ein Antragssteller im Land bleiben darf oder nicht. Nach Angaben der französischen katholischen Tageszeitung „La Croix“ warten Flüchtlinge derzeit rund eineinhalb Jahre lang auf eine Entscheidung.
Das Amt für Flüchtlinge und Staatenlose (Ofpra) sowie das Amt für Einwanderung und Integration (Offi) profitieren durch das neue Gesetz von jeweils etwa 100 zusätzlichen Stellen. Die Richtlinie sieht zudem vor, Asylsuchende besser in Frankreich verteilen zu können. Rund 40 Prozent der Menschen befänden sich derzeit im Großraum Paris. Bereits Mitte Juli hatten Nationalversammlung und Parlament der Reform zugestimmt.
Nach Angaben von „La Croix“ wurden von den rund 65.000 gestellten Asylanträgen 2014 rund 50.000 abgelehnt. Innenminister Bernard Cazeneuve (PS) rechnet demnach in diesem Jahr mit einem Anstieg der Anträge um 20 Prozent. Hilfsorganisationen kritisieren, dass einige Migranten, wie etwa diejenigen in den Flüchtlingscamps im nordfranzösischen Calais, keinen Zugang zu Informationen oder zu Registrierungsstellen hätten.