
Asylpolitik : Beispiel Schweden
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Die schwedische Ankündigung, 80.000 Flüchtlinge abzuschieben, ist in erster Linie eine Willensbekundung. In der Praxis steht Schweden vor Problemen.
Die schwedische Ankündigung, 80.000 Flüchtlinge abzuschieben, ist in erster Linie eine Willensbekundung. In der Praxis steht Schweden vor den gleichen Problemen wie Deutschland: Abgelehnte Asylbewerber tauchen unter, verschleiern ihre Nationalität, melden sich krank oder werden von ihren Herkunftsländern nicht zurückgenommen.
Die Abschiebung war schon immer einer der schwierigsten und politisch umstrittensten Teile im europäischen Asylverfahren, weshalb nicht nur in Deutschland so oft darauf verzichtet wurde. Trotzdem: Die schwedische Ankündigung passt ins Bild eines Kontinents, der sich schrittweise daranmacht, den Flüchtlingsstrom wieder zurückzudrängen.
Schweden gehörte einst zu den EU-Ländern mit besonders liberaler Einwanderungspolitik; die großzügige Gewährung von Asyl gehörte zum Selbstverständnis als humanitäre Großmacht. Weil es ein vergleichsweise kleines Land ist, hat Schweden die Grenzen seiner Belastbarkeit früher erreicht als andere Zielstaaten der Migranten. Das Beispiel wird Schule machen.