AfD-Stellvertreter Gauland : „Wir sind keine christliche Partei“
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Die AfD soll nach Meinung von Alexander Gauland das Christentum nicht mehr verteidigen. Bild: dpa
Deutsche Interessen und Heimatgefühl. Dafür steht in den Augen von Alexander Gauland seine Partei. Den großen Kirchen wirft er Feigheit in der Flüchtlingskrise vor.
Der stellvertretende Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Alexander Gauland, betrachtet seine Partei nicht als christlich. „Wir sind keine christliche Partei. Wir sind eine deutsche Partei, die sich bemüht, deutsche Interessen wahrzunehmen“, sagte er im Interview der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ (Mittwoch) in Bonn. Die AfD verteidige nicht das Christentum, „sondern das traditionelle Lebensgefühl in Deutschland, das traditionelle Heimatgefühl.“
Zugleich übte der AfD-Mitbegründer harsche Kritik an den beiden großen Kirchen. Dass die katholischen Bischöfe in Köln und Erfurt während Demonstrationen von AfD und Pegida das Licht an den jeweiligen Domen ausgeschaltet haben, bezeichnete Gauland als feige. „Das war der Versuch, uns mundtot zu machen.“ Wenn die Kirchen die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützten, dann gebe er offen zu, ihr Programm zu bekämpfen. „Die Kirchen versuchen, den Staat zu manipulieren.“
Grundsätzlich werfe er den Kirchen vor, „dass sie den Moden hinterherlaufen“. Besonders die evangelische Kirche versuche, „den Mainstream christlich zu legitimieren.“ Sie gebe sich „feministisch-ökologisch und links-grün. Mir ist das nicht sympathisch“, sagte er.
Er selbst sei nicht gläubig, fügte Gauland hinzu, sondern „so etwas wie ein Kulturchrist“. Er sei Mitglied der evangelischen Kirche, „weil ich damit aufgewachsen bin, weil ich die Tradition meiner Familie achte“.