Der Wald brennt auch unseretwegen
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Baumstümpfe und abgebrannte Stämme im brasilianischen Amazonasgebiet rund um Boca de Acre. Bild: Reuters
Wir werden immer reicher – und Brasilien spendiert die gute Luft? Die Zeiten sind vorbei. Wenn wir Erdgas kaufen können, dann auch Sauerstoff.
Es ist, als hätte Greta Thunberg sich ein Schockbild für den Klimawandel ausgedacht: brennende Regenwälder. Der Anblick ist grausam, er zeigt uns etwas, das wir für selbstverständlich halten, im Zustand der Zerstörung – so wie teerschwarze Lungenflügel auf Zigarettenpackungen. Wir können versuchen, nicht daran zu denken, oder sagen: Ist doch nicht so schlimm. Ist es aber doch.
Sogar noch schlimmer. Der Regenwald brennt nicht, weil der Planet überhitzt, sondern weil Menschen Feuer legen. Landwirte sollen einen „Tag des Feuers“ ausgerufen haben, um Wald zu verbrennen und so Weiden für Rinder zu gewinnen. Inzwischen hat sogar der brasilianische Präsident Bolsonaro, der lange behauptete, dass Umweltschützer das Inferno veranstaltet hätten – warum nicht gleich Greta Thunberg persönlich? –, eingelenkt: Es „könnten“ die Bauern gewesen sein. Die stehen freilich unter seinem Schutz. Er ließ Brandstifter nicht nur gewähren, sondern bestärkte sie: Der Amazonas solle noch weiter erschlossen und landwirtschaftlich genutzt werden.
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