
Die Mittelschicht will sich absondern
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Der CDU-Politiker Carsten Linnemann Bild: dpa
Mit seiner Stigmatisierung von Migrantenkindern wollte der CDU-Politiker Carsten Linnemann Punkte in der deutschen Mittelschicht sammeln. Und die will sich separieren von einem ganz bestimmten Teil der Gesellschaft.
Carsten Linnemann hat in dieser Woche ein Interview gegeben. Er zieht darin eine dreigliedrige Schlussfolgerung: Die „Vorfälle in Freibädern, die Tat auf dem Frankfurt Bahnsteig, die Schwertattacke in Stuttgart“ wühlten die Menschen auf. Das vergrößere die Angst vor Parallelgesellschaften. Dem müsse man also drittens vorbeugen, zum Beispiel, indem man die Einschulung der Erstklässler, die kein Deutsch sprechen können, „notfalls“ zurückstellt.
Nicht schlecht, in ein paar Sekunden Sechsjährige, die sich hauptsächlich für X-Men oder die Eisprinzessin interessieren, mit Schlägern und Mördern in Verbindung zu bringen. (Auf die Frage, was der Unterschied zwischen rechtspopulistisch und schwer konservativ sei, hatte Linnemann übrigens geantwortet, erstere würden Ängste schüren statt nach Lösungen zu suchen).
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