Empörung über Klimaaktivisten
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„Erdöl verfeuern oder Grundrechte schützen? 2023 geht nur eines von beidem“: Um ihrer Ansicht Nachdruck zu verleihen, beschmierten Aktivisten der „Letzten Generation“ die Installation „Grundgesetz 49“ mit schwarzer Farbe. Bild: Reuters
Die Farbattacke der „Letzten Generation“ auf das Grundgesetz-Kunstwerk im Regierungsviertel löst Empörung in der Politik aus. Manche Reaktion ruft aber selbst Kritik hervor.
Politiker der Ampelkoalition und der Opposition haben mit Empörung auf die Farbattacke von Klimaaktivisten auf das Grundgesetz-Kunstwerk im Berliner Regierungsviertel reagiert. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der „Bild am Sonntag“: „Es gibt keinerlei Rechtfertigung dafür, ausgerechnet die Grundrechte zu beschmieren – und das auch noch am Bundestag, dem Herz unserer Demokratie.“ Konstantin Kuhle, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion, sagte: „Wenn sich dieses Tempo der Radikalisierung fortsetzt, muss die Letzte Generation früher oder später vom Verfassungsschutz beobachtet werden.“
Unweit des Reichstagsgebäudes hatten Aktivisten der Gruppe Letzte Generation am Samstag eine schwarze Flüssigkeit an die gläsernen Wände der Installation „Grundgesetz 49“ des israelischen Künstlers Dani Karavan geschüttet. Mit Pinseln verschmierten sie diese an den Scheiben, auf denen die 19 per Laser eingravierten Grundrechtsartikel des Grundgesetzes stehen. Die Letzte Generation teilte mit, man habe die Glasskulptur „in Erdöl getränkt“. Wie die Berliner Polizei am Sonntag erklärte, ergab eine Analyse jedoch, dass die Flüssigkeit aus Tapetenleim und Dispersionsfarbe bestand. Zum entstandenen Schaden machte sie keine Angaben. Die Polizei erteilte sechs Aktivisten Platzverbote und nahm ihre Personalien auf. Die Aktion richtete sich nach Angaben der Letzten Generation gegen die Politik. Die Aktivisten werfen der Bundesregierung vor, sich nicht an die Verpflichtung aus dem Grundgesetz zu halten, Lebensgrundlagen und Freiheit der Menschen zu schützen. „Erdöl verfeuern oder Grundrechte schützen? 2023 geht nur eines von beidem.“
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