Neuer interaktiver Wahlnavigator : Was wählen bei der Europawahl?
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Wohin steuert Europa? Bild: AP
Am 25. Mai stimmen die EU-Bürger über das neue Europäische Parlament ab. Doch welche Partei passt zu mir? FAZ.NET präsentiert in Zusammenarbeit mit dem European University Institute die neue Entscheidungshilfe für ganz Europa - und den ersten Wahlnavigator, der Bürger mit Gleichgesinnten in Kontakt bringt.
Die Europawahl am 25. Mai wird mit Spannung erwartet: Die Skepsis der Bürger gegenüber den Institutionen in Brüssel und Straßburg ist groß, europafeindliche Parteien haben in den vergangenen Wochen starken Zulauf erhalten. Gleichzeitig geht es um so viel wie noch nie bei einer europaweiten Abstimmung: Das Europäische Parlament ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem zentralen Machtfaktor in der EU-Politik herangewachsen.
EUandI - Entscheidungshilfe für den Wähler
In der Fülle der Meinungen und Stimmungen ist es für die Wähler bislang mitunter schwer, den Überblick zu behalten. Mit EUandI, der neuen interaktiven Entscheidungshilfe des European University Institute in Florenz in Zusammenarbeit mit der F.A.Z., können Sie leicht die Partei herausfinden, die am besten zu Ihnen passt. EUandI ist der erste Wahlnavigator im Internet für alle 28 Mitgliedstaaten - und das erste europaweite Angebot dieser Art, das die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke ausnutzt, damit Nutzer miteinander in Kontakt treten können.
Und so funktioniert es: Als erstes geben Sie das Land an, in dem Sie wählen. Dann positionieren Sie sich zu 30 politischen Aussagen über die zentralen Themen der Europawahl. Außerdem können Sie Themen benennen, die Ihnen besonders wichtig sind. EUandI zeigt Ihnen, mit welcher Partei Sie die größten Übereinstimmungen haben – auf Wunsch europaweit. Sie können sich außerdem auf einer Europakarte anzeigen lassen, in welchen EU-Regionen besonders viele gleichgesinnte Nutzer leben. Via Facebook haben Sie die Möglichkeit, mit ihnen Kontakt aufzunehmen oder eine eigene Community zu gründen.
EUandI ist ein Angebot des European University Institute (EUI) in Florenz. Das seit 1976 bestehende Hochschulinstitut gehört zu den renommierten Forschungseinrichtungen in Europa. Wissenschaftler aus ganz Europa und aus aller Welt forschen hier zu den politischen, rechtlichen und ökonomischen Aspekten des europäischen Einigungsprozesses. Das EUI hat die Methodologie, die Fragen und die Auswertung entwickelt sowie die Wahlhilfeapplikation technisch umgesetzt.
400 Millionen Wahlberechtigte
Die Wahl zum Europäischen Parlament ist die zweitgrößte demokratische Wahl der Welt: Insgesamt sind rund 400 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Gewählt werden 751 Abgeordnete, davon 96 aus Deutschland. Hier treten 25 Parteien an.
Die neu gewählten Abgeordneten bestimmen den Präsidenten der Brüsseler Kommission und erteilen ihm den Auftrag zur Regierungsbildung. Mit dem Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz (SPD), und dem früheren luxemburgischen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker (EVP) treten zwei prominente Kandidaten für das Amt an. Die Wahl hat weitreichende Konsequenzen für die Zukunft des Kontinents. Findet Europa zu einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik? Wie stellt sich die EU zum Thema Datensicherheit, wie zur Finanzkrise und zur Einwanderungspolitik? Bei diesen und anderen Themen hilft Ihnen EUandI, das Kreuz am 25. Mai an der richtigen Stelle zu machen.