
Grüne Großstädte, blauer Osten
Von TIMO STEPPAT, Grafik: JENS GIESEL · 27.05.2019Die Grünen triumphieren bei der Europawahl deutschlandweit, die AfD ist stärkste Kraft in Teilen Ostdeutschlands. Doch auch andere Entwicklungen sind bemerkenswert: Gab es einen Rezo-Effekt für die CDU? Woher kommen die Stimmen für „Die Partei“?
E s ist ein großer Erfolg für die Grünen. Sie sind bundesweit, nach der Union, zweitstärkste Kraft. In Hamburg, Köln, Berlin, München und Frankfurt haben sie die Wahl für sich entschieden. Sie sind die Gewinner der Großstädte. Sie haben es aber auch in ländlichen Regionen und in ehemaligen SPD-Hochburgen geschafft. Ihr Erfolg geht ebenso in die Fläche.
Auch in den ostdeutschen Großstädten Leipzig, Potsdam und Jena liegen sie vorn; ansonsten sind sie in Ostdeutschland aber, wo im Herbst drei Landtagswahlen stattfinden, abgeschlagen. Die Offensive Ost, die sich die Partei auf die Fahnen geschrieben hat, hat bislang nicht funktioniert. Die stärkste Partei in Sachsen und Brandenburg ist die AfD, mit etwa 30 Prozent. In Thüringen ist die CDU nur knapp vorne, dicht gefolgt von der AfD. Bundesweit liegt die Partei bei 11 Prozent. Im Osten dürfte der Wert deutlich höher liegen.
Zwischen Ost und West bricht das Wahlergebnis bei dieser Europawahl auseinander. Auf der einen Seite die Grünen, deren Wähler besonders aufgrund des Klimawandels für die Partei stimmen; auf der anderen Seite die AfD-Wähler, für die noch immer die Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik entscheidend ist. Aber es ist auch ein Bruch zwischen Alt und Jung: Die Union ist bei den über 60-Jährigen bei 40 Prozent, bei den unter 25-Jährigen hingegen bei elf Prozent. In dieser Gruppe liegen die Grünen bei 34 Prozent, bei den Alten hingegen bei nur 13 Prozent.
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