
Asylpolitik : Auch Roma haben unveräußerliche Rechte
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Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma in Berlin Bild: dpa
In der Debatte über sichere Herkunftsländer und die Unterbringung von Flüchtlingen sollte nicht vergessen werden, dass auch die Würde von Sinti und Roma unantastbar ist.
Wird derzeit über Roma gesprochen, dann geht es meist um chancenlose Asylbewerber vom Balkan. Die Gedenkfeier für die in Auschwitz ermordeten Sinti und Roma am Sonntag hat nachdrücklich daran erinnert, dass es sich bei diesen Menschen um Angehörige einer Volksgruppe handelt, die von den Nationalsozialisten ebenso systematisch verfolgt wurde wie die Juden – und die nach dem Krieg weiterer Diskriminierung ausgesetzt war, im demokratischen Westen Europas ebenso wie in den kommunistischen Diktaturen des Ostens.
Diese Geschichte ist eine Mahnung, in der Debatte über sichere Herkunftsländer, Unterbringung von Flüchtlingen und Abschiebungen immer daran zu denken, dass es sich auch bei denen, die aussichtslose Asylanträge stellen, um Menschen mit unantastbarer Würde und unveräußerlichen Rechten handelt, die es zu achten gilt. Das heißt nicht, dass Probleme nicht beim Namen genannt werden dürfen, und es bedeutet auch nicht, dass es keine pragmatische Debatte über deren Lösung geben darf. Aber die Grundsätze müssen klar und der Ton respektvoll sein.
