Das große Wunder der Nachkriegszeit
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Die Anfänge: Eine Sitzung des Direktoriums des Zentralrats im Jahr 1950. Links sitzt dessen langjähriger Vorsitzender Heinz Galinski. Bild: Allgemeine Jüdische Wochenzeitung
Viele Deutsche hätten die Zeit des Nationalsozialismus nach dem Krieg lieber verdrängt. Heute gehört jüdisches Leben selbstverständlich zu Deutschland. Das ist auch ein Verdienst des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Die Nachkriegszeit in Westdeutschland war von allerlei „Wundern“ geprägt. Zu den – nicht nur im Rückblick – größten gehört ein Ereignis, das sich am Sonntag zum 70. Mal jährt. Nur fünf Jahre nach Kriegsende und dem Ende des Völkermords an den Juden Europas gründete sich in Frankfurt der Zentralrat der Juden in Deutschland. Ein Zusammenschluss der Überlebenden im Land der Täter.
Heute ist der Rat zentraler und akzeptierter Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft in allen Fragen, die jüdisches Leben in Deutschland betreffen. Die Gründer hatten zum damaligen Zeitpunkt allerdings nicht die Absicht, eine Organisation zu schaffen, die auf Dauer die Interessen der Juden in Deutschland vertreten sollte. Ziel der Gründung war lediglich die Interessenvertretung für eine Übergangszeit bis zur endgültigen Ausreise. Zum Zeitpunkt der Gründung bestand der Staat Israel seit zwei Jahren.
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