Willy Brandt ans Fenster!
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Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen in Erfurt 1970: Die gut bewachte Menge harrt vor dem „Erfurter Hof“ aus. Bild: BStU
Im März 1970 reist Bundeskanzler Willy Brandt zum ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen nach Erfurt. Mit dabei: der BND. Doch die Informationen aus Pullach über die Lage in der DDR sind oft widersprüchlich. Ein Gastbeitrag.
Der Bundestag in Bonn ist am 28. Oktober 1969 bis auf den letzten Platz besetzt. Zum ersten Mal in der Geschichte ist ein Sozialdemokrat Bundeskanzler geworden. Willy Brandt gibt seine Regierungserklärung ab. Sie ist eine deutschlandpolitische Sensation.
Brandt sagt, wie er der DDR bereits vorab vertraulich signalisiert hat: „Auch wenn zwei Staaten in Deutschland existieren, sind sie doch füreinander nicht Ausland; ihre Beziehungen zueinander können nur von besonderer Art sein.“ Mit dieser Formel bricht der neue Kanzler ein jahrzehntelanges Tabu. Bislang wird der östliche Teil Deutschlands von den bundesdeutschen Politikern als SBZ, Zone oder „sogenannte DDR“ bezeichnet.
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