Abschied von „Junker Jörg“
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Martin Luther in einem Bild von Lucas Cranach dem Älteren Bild: dpa
Martin Luther ist vielfältig und schillernd. Ihn neu zu erfinden, ist ein Gebot der theologischen und der gesellschaftspolitischen Vernunft. Zur Entmythologisierung eines wirkungsreichen Luther-Porträts. Ein Gastbeitrag.
Bei Kreativen gehört es dazu, sich dann und wann, meist sicht- und vernehmbar, „neu zu erfinden“. Schon für Albrecht Dürer, der vielen noch immer als erster Künstler (und nicht mehr Handwerker) gilt, war die ständig veränderte Sicht auf sich selbst ein schöpferisches Lebensthema. Auch jene Gestalt der älteren deutschen Geschichte, über die wir mehr wissen als über jede andere, erfand sich ständig neu und wurde immer wieder neu erfunden: Martin Luther.
In einem brillanten Büchlein mit dem Titel „Cranachs Luther“ hat der große Hamburger Kunsthistoriker Martin Warnke vor dreieinhalb Jahrzehnten die „Entwürfe“ des Künstlers für das „Image“ des Reformators rekonstruiert. Dabei trat eine Art Arbeitsteilung zwischen Lukas und Luther hervor, die sich schon in den ersten Bildunterschriften aus den Jahren 1520/1 prägnant greifen lässt: Der Stift des Künstlers schafft das vergängliche Bild; ein unvergängliches Bild seines Geistes schafft Luther selbst durch seine Schriften.
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