Muss die Demokratie durch eine „Ökodiktatur“ ersetzt werden?
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Eine von vielen Darstellungen der Apokalypse: Der Brite John Martin malte „Der große Tag seines Zorns“ um 1853. Bild: Picture-Alliance
Die Demokratien haben die Herausforderungen der ökologischen Krise in den vergangenen Jahrzehnten verkannt. Dabei hat gerade in dieser Zeit die Furcht vor Klimakatastrophen apokalyptische Qualität angenommen. Ein Gastbeitrag.
Für Apokalypsen waren einmal die Religionen zuständig. Sie sagten das Weltende voraus, beschrieben seine Schrecken und verkündeten die Heilszusagen, die mit dem Weltende auch verbunden zu sein pflegten. Es konnte nicht anders sein. Denn das Weltende konnte nur als göttliche, als kosmische Fügung gedacht werden, nicht als menschengemacht. Politik wurde im dunklen Schatten, den das Weltende vorauswarf, bedeutungslos.
Die Möglichkeit einer menschengemachten Apokalypse trat mit der Erfindung der Atombombe in die Menschheitsgeschichte ein. Denn mit der Atombombe erwarb der Mensch die Fähigkeit, alles Leben auf dieser Erde auszulöschen. Er wurde Herr der Apokalypse. Zynisch ließe sich sagen: Mit seiner apokalyptischen Fähigkeit hat der neuzeitliche Mensch das Ziel, zu dem er vor ein paar Jahrhunderten aufbrach, das Ziel, sich die Welt ganz und gar untertan zu machen, auf schauerliche Weise erreicht.
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