Worauf sich die Nato einstellen muss
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1971 lässt Frankreich auf dem Mururoa-Atoll eine Atombombe zu Versuchszwecken detonieren. Bild: dpa
Auch wenn es die deutsche Politik gern anders hätte: Die Bedeutung von Kernwaffen in der Welt nimmt nicht ab, sondern zu. Besonders die Bedrohung durch Russland ist gewachsen. Auf Amerika kann Europa dabei immer weniger zählen.
Der Großmächtekonflikt zwischen den Vereinigten Staaten, Russland und China wird intensiver. Alle drei Staaten modernisieren ihre Atomwaffenarsenale. Zugleich sind die Vertragsstaaten des nuklearen Nichtverbreitungsregimes seit Jahren untereinander zerstritten. Iran wird vermutlich der Lackmustest, der darüber entscheidet, ob es bei den derzeit neun Atomwaffenstaaten bleibt oder ob weitere dazukommen. Auf der Tagesordnung der nächsten Bundesregierung stehen daher komplexe nukleare Zukunftsfragen und keineswegs – wie mancher glauben mag – die Beseitigung von Relikten des Kalten Krieges.
Den aktuellen nuklearen Herausforderungen wird Berlin nicht durch einen Beitritt Deutschlands zum Vertrag über das Atomwaffenverbot gerecht werden können, wie ihn einige der in die Regierung drängenden Parteien fordern. Dieser Ansatz führt in die Irre. Da ein umfassendes Atomwaffenverbot nicht zuverlässig überprüfbar ist, werden wir noch viele Jahrzehnte mit Kernwaffen leben müssen.
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