https://www.faz.net/aktuell/politik/deutscher-botschafter-haelt-krim-rueckkehr-zur-ukraine-fuer-moeglich-16248651.html

Russische Annexion : Deutscher Botschafter hält Krim-Rückkehr zur Ukraine für möglich

  • Aktualisiert am

Im März 2014 singt der russische Präsident die Nationalhymne vor einem Bildschirm mit der Aufschrift „Die Krim ist in meinem Herzen“. Bild: AP

Es wäre fatal, wenn die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim hingenommen würde, sagt der deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch. Nie dürfe die Bundesrepublik solchen Grenzverletzungen zustimmen.

          1 Min.

          Der scheidende deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, hält eine Rückkehr der von Russland einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zur Ukraine für möglich. „Ich hielte es für fatal, wenn wir die Krim-Annexion einfach hinnehmen würden“, sagte der Diplomat der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. „Es gibt keinen Grund, prinzipielle Positionen aufzugeben“, sagte er mit Blick darauf, dass Russland die Krim-Frage ein für alle Mal geregelt sieht.

          Von Fritsch verlässt Ende des Monats nach fünf Jahren in Moskau Russland. Er verbringt den Ruhestand in Baden-Württemberg.

          „Unsere historische Erinnerung muss sein, dass es mit deutscher Zustimmung über die Köpfe Betroffener hinweg nie wieder einseitige Grenzverletzungen durch Gewaltanwendung gibt“, sagte er. „Gerade wir als Deutsche mit unserer Geschichte können bestimmte Verletzungen internationalen Rechts nicht einfach hinnehmen.“

          „Es ist gut, dass wir völlig anders als in der Vergangenheit nicht gewaltsam mit solchen Fragen umgehen. Aber, dass wir entschlossen und geschlossen reagieren, ist gut und wichtig und richtig“, meinte er mit Blick auf die Sanktionen der EU gegen Russland im Konflikt mit der Ukraine. Russland hatte sich die Krim 2014 nach einem international nicht anerkannten Referendum einverleibt.

          Deutschlands scheidender Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, im März 2018 vor dem russischen Außenministerium in Moskau
          Deutschlands scheidender Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, im März 2018 vor dem russischen Außenministerium in Moskau : Bild: dpa

          Der 65 Jahre alte von Fritsch soll von einem der engsten Vertrauten der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) abgelöst werden. Der Diplomat Géza Andreas von Geyr, derzeit Leiter der Politikabteilung im Verteidigungsministerium, soll künftig die mit rund 350 Mitarbeitern größte deutsche Auslandsvertretung leiten.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Banken in Frankfurt: Die Sparzinsen stiegen nur recht langsam.

          Sparen in Zeiten der Inflation : Das Ärgernis mit den Zinsen

          Wer wenig hat, bekommt nicht viel: Viele Banken knausern nicht nur mit den Zinsen aufs Ersparte – sie staffeln diese auch noch nach Einlagenhöhe. Doch mit manchen Banken lässt sich durchaus feilschen.
          Robert Habeck am 9. Juni beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg

          Letzte Generation : Einsame Fanatiker

          Die Letzte Generation macht nur mit Straftaten und Randale auf sich aufmerksam. Dass selbst die Grünen sich abwenden, zeigt, dass die Gruppe längst jede Sympathie verspielt hat.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.