Das Impfen wird sehr lange dauern
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Begehrt: Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit einem Impfstoff in Los Angeles Bild: AFP
Viele glauben, dass wir mit einem Corona-Impfstoff innerhalb von Wochen zur Normalität zurückkehren könnten. Berater der Bundesregierung sagen: Es kann Monate dauern, sogar Jahre.
Die Deutschen sehnen sich nach einem Impfstoff. Sie hoffen, dass damit alle Beschränkungen wegfallen. Sie wollen endlich keine Maske mehr tragen, weder im Supermarkt noch in der Bahn. Die Fans wollen wieder ins Stadion, Bier trinken und herumbrüllen, ohne über Aerosole nachzudenken. Enkel wollen die Oma auf dem Land besuchen, Jugendliche in vollbesetzten Kinos sitzen, Großstädter in den Clubs die Nächte durchtanzen. Sie wollen sich mit Wildfremden nach ihrer Impfung in den Armen liegen und die Befreiung von der Pandemie feiern.
Doch es gibt schlechte Nachrichten: So wird es erst einmal nicht kommen. Auch nicht, wenn ein Impfstoff da ist. Fachleute sagen: Das sind überzogene Erwartungen. Sie sagen auch: Mit einem Impfstoff beginnen viele Probleme erst. Es fängt schon mit der Menge des Impfstoffes an. Zwar könnte Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres einer zugelassen werden. Die Ärzte werden aber in den ersten Monaten nicht genug davon haben, um alle zu impfen, nicht einmal alle Alten und alle mit Vorerkrankungen. Kinder werden sie gar nicht impfen.
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