Was ist dran an der Laborunfall-These?
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Die Virologin Shi Zhengli im Labor ihres Instituts in Wuhan Bild: AFP
Bislang gilt ein Markt in Wuhan als Quelle der Pandemie. Washington verbreitet aber schon länger eine andere These: Chinas Führung versuche, einen Laborunfall zu vertuschen. Beweise fehlen bislang – und Peking dementiert.
Der Taxifahrer ist nervös. „Sehr sensibles Thema“, sagt er. Eine Ausländerin könne nicht einfach vor dem Hochsicherheitslabor des Wuhan Institute of Virology aussteigen und herumspazieren. Er fährt trotzdem die Dreiviertelstunde zum Stadtrand von Wuhan. Warum die Ausländerin keine Mütze zur Tarnung mitgebracht habe, will der Taxifahrer noch wissen und drückt ihr einen Schirm gegen die Überwachungskameras in die Hand. Seine Sorge erweist sich als unnötig.
Am Tor des Labors stehen zwei gelangweilte Polizisten, die auf die Frage nach einem Pressesprecher nur sagen: „Keine Interviews.“ Es scheint sie nicht einmal zu stören, dass die Reporterin Fotos macht. Hinter Bürotürmen aus rotem Backstein thront ein grauer Kubus. Das ist der Hochsicherheitstrakt. Chinas einziges Labor mit der höchsten Biosicherheitsstufe 4. Am Tor prangt ein Propagandaslogan: „Die China-Story gut erzählen, die militärischen Tugenden verinnerlichen.“
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