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CDU-Parteitag : Eintracht Dresden empfängt Stoiber

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Vor dem Auswärtsspiel: Edmund Stoiber

Vor dem Auswärtsspiel: Edmund Stoiber Bild: dpa

Nach dem starken Auftritt von Parteichefin Merkel wartet der Parteitag der CDU heute auf die Rede von CSU-Chef Stoiber.

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          Eintracht Dresden empfängt nach einem starken Heimspiel an diesem Dienstag den Tabellenführer.

          So könnte man in der Sprache des Fußballs den angekündigten Auftritt des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber, der in Umfragen zur Kanzlerkandidatur weit vor seiner CDU-Kollegin Angela Merkel liegt, beim CDU-Parteitag in Dresden beschreiben.

          Recht des ersten Zugriffs?

          Das Führungspersonal der Union hatte vor dem Parteitag in der sächsischen Hauptstadt zwar betont, dass der Konvent keine Vorentscheidung für das Rennen um die Kanzlerkandidatur darstelle. Aber Merkel hat mit ihrer begeistert gefeierten Grundsatzrede zu Beginn des Parteitages am Montag deutlich gemacht, dass sie kaum auf das Recht des ersten Zugriffs auf die Kanzlerkandidatur verzichten werde.

          Dies war allerdings klar, seit sie nach dem CSU-Parteitag Mitte Oktober in Nürnberg deutlich gemacht hatte, dass sie es nicht zulassen werde, dass die große Volkspartei CDU ins Wanken gerate. Einige Granden der CSU hatten zuvor beim Parteitag der Bayern in Nürnberg die Rede der Vorsitzende der CDU mit wenig Respekt bedacht. Dem folgte das Machtwort.

          Sechssechsunddreißig

          Den kühlen Empfang Merkels will die CDU dem CSU-Vorsitzenden an diesem Dienstag aber auf keinen Fall heimzahlen. Dies stellte CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer noch vor der Rede Stoibers klar. Trotzdem wird der bayerische Ministerpräsident sicherlich an Merkel gemessen, die am Montag 6 Minuten, 36 Sekunden Beifall erhielt. Zum Bild der Harmonie passte, dass Meyer mit über 90 Prozent der Delegiertenstimmen wiedergewählt wurde - trotz früherer Kritik an seiner Amtsführung.

          Stoiber dürfte nicht versucht sein, bei diesem Auswärtsspiel voll auf Angriff zu spielen. Das hat er schon vorher vermieden. „Wer im Ring steht, der will kämpfen, und wer kämpfen will, der will gewinnen“, hatte Merkel unmissverständlich formuliert. „Das war doch gar nicht als Kandidatenrede gedacht“, versuchten aber Delegierte auf die Euphorie-Bremse nach der Merkel-Eröffnung zu treten.

          Rühe: Keine Vorentscheidung

          Der stellvertretende Parteivorsitzende Volker Rühe meinte, Merkel habe die Partei geeint. Eine Vorentscheidung in der Frage der Kanzlerkandidatur sei aber nicht gefallen. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller sagte, Merkel habe „eine beeindruckend starke Rede“ gehalten und „deutlich gemacht, dass die Union die Bundestagswahl 2002 gewinnen will“. In ihrer Rede habe sie die „wahren K-Fragen“ beantwortet - die nach Kurs, Konzepten und dem richtigen Kompass. Zur anderen K-Frage werden nun neue Hinweise von Stoiber erwartet.

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