Zu Besuch bei Landwirten: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) Bild: Picture-Alliance
Vielen galt er als chancenloser Dritter. Nun aber könnte der Bundesfinanzminister doch noch ins Kanzleramt gelangen – und mit ihm die SPD. Daran arbeitet der Kandidat schon lange.
- -Aktualisiert am
Freitagnachmittag an einem Feldrain in Brandenburg. Ein paar Bauern sind versammelt, der Weizen steht bis zum Horizont, ein Mähdrescher hält sich bereit. Auf dem staubigen Feldweg glänzen zwei gepanzerte Mercedes-Limousinen in der Julisonne. Die Landwirte erwarten sie schon. Eine Polizistin schaut lässig nach, ob sie Mistgabeln mitgebracht haben, auch aus Berlin ist jemand dabei, „vom WBH“, sagt sie. Es klingt wichtig, wie „WahlBundesHauptquartier“, meint aber die SPD-Parteizentrale.
Aus einer der Limousinen steigt Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Da die Bauern, dort der Kanzlerkandidat. S-Klasse vor Mähdrescher. Wie kommt man über eine solche Distanz hinweg? Scholz sagt: „Hallo!“ Er wird freundlich begrüßt, vor allem von Vater und Sohn Syring, denen das Feld gehört, ebenso wie etliche weitere Hektare. Scholz trägt dunkelblaue Anzughose und weißes Hemd, keine Krawatte. Die zieht er nur an, wenn er als Finanzminister auftritt. Jetzt ist er Kandidat. Für die SPD und den Wahlkreis 61.
Jetzt 30 Tage kostenfrei testen 2,95 € / Woche
Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?