https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/olaf-scholz-kritisiert-armin-laschets-steuerplaene-17466998.html

SPD-Kandidat im Wahlkampf : Scholz nennt Laschets Steuerpläne unfinanzierbar und unmoralisch

  • Aktualisiert am

Olaf Scholz nimmt vergangenen Sonntag an einer Veranstaltung in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) teil. Bild: Stefan Sauer/dpa

Als Bundesfinanzminister will SPD-Kandidat Olaf Scholz im Wahlkampf mit Finanzkompetenz punkten. Die Pläne der Union für Steuersenkungen bieten ihm ein Ziel.

          1 Min.

          Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat die Steuersenkungspläne der Union scharf kritisiert. Diese passten angesichts der coronabedingt angehäuften Schulden nicht in die Zeit und begünstigen vor allem Unternehmen und Besserverdiener. „Das Programm von CDU/CSU ist nicht nur unfinanzierbar, sondern aus meiner Sicht auch unmoralisch“, sagte Scholz am Montagabend in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 150 Menschen waren der Einladung der SPD gefolgt.

          Steuergeschenke über 30 Milliarden Euro würden Kürzungen am Sozialstaat zur Folge haben oder bei Investitionen in die Zukunft. „Nur wer sich dazu bekennt, dass wir solidarisch durch die Krise gekommen sind und nach der Krise solidarisch bleiben, hat einen Zukunftsplan für dieses Land“, betonte Scholz.

          Laschet will Steuerentlastungen

          Die Union mit ihrem Spitzenkandidaten Armin Laschet lehnt Steuererhöhungen ab und will den Solidaritätszuschlag komplett abschaffen. Laut Wahlprogramm sollen kleine und mittlere Einkommen bei der Einkommensteuer entlastet werden – nach Berechnungen von Ökonomen würden aber Gutverdiener von den Plänen am stärksten profitieren. Die Steuern auf in Unternehmen verbleibende Gewinne will die Union „perspektivisch“ bei 25 Prozent deckeln.

          Scholz verteidigte die hohen staatlichen Hilfen für die Wirtschaft. 400 Milliarden Euro habe der Bund bereitgestellt, um die Folgen der Corona-Krise zu mildern und Millionen an Arbeitsplätzen zu erhalten. „Ich bekenne mich dazu: Man muss solide wirtschaften, aber in einer Krise auch gegenhalten“, sagte Scholz. Der SPD-Politiker zeigte sich zuversichtlich, dass, wie nach der Finanzkrise, in spätestens zehn Jahren wieder eine „stabilere Finanzlage“ erreicht sei.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Jerome Powell, Präsident der Federal Reserve

          US-Notenbank : Fed erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

          Die US-Notenbank Fed lässt sich trotz des jüngsten Bankenbebens nicht vom Zinserhöhungskurs abbringen. Sie erhöhte den Schlüsselsatz am Mittwoch auf die neue Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent.
          Porträt von Ludwig van Beethoven aus dem Jahre 1820

          Brisante Genanalyse : Beethoven war gar kein Beethoven

          Erstmals haben Forscher das Genom des Komponisten Ludwig van Beethoven sequenziert. Die Befunde sind brisant, weil sie Aufschluss über die Todesursache geben. Auch aus anderen Gründen müssen Biographien nun wohl umgeschrieben werden.
          Der frühere britische Premierminister Boris Johnson bestreitet bei seiner Anhörung am Mittwoch, das Parlament belogen zu haben.

          Auftritt vor U-Ausschuss : Boris Johnsons Wahrheit

          Der frühere britische Premierminister rechtfertigt sich vor einem Ausschuss des Unterhauses für Aussagen über eine Party im Corona-Lockdown. Die Vorsitzende des Gremiums macht ihm eine harte Ansage.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.