Merkels langer Schatten
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Kanzlerin ohne Konfetti: Keine Schonung, keine Unterstützung - nicht in der Todeszone der Hochgebirgspolitik Bild: Kat Menschik
Angela Merkel wollte sich lange nicht in die Nachfolgefrage einmischen. Das musste sie auch nicht: Alle Kandidaten haben sich an ihr orientiert.
Alles schon entschieden? Zuletzt waren sie nicht mehr ganz so laut, die Stimmen aus Politik, Publizistik und Demoskopie, die den Eindruck erwecken wollten, Olaf Scholz sei schon der sichere Sieger der Bundestagswahl – und Armin Laschet der geborene Verlierer. Dem ersten Liebling des linken Lagers, Annalena Baerbock, wurde ebenfalls nicht mehr mit der anfänglichen Gewissheit prophezeit, sie werde als zweite Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland Geschichte schreiben. Angesichts der vielen Bürger, die sich bis zuletzt unentschlossen zeigten, sind Überraschungen in allen Richtungen möglich, in der Kanzler- wie in der Koalitionsfrage.
Sicher ist nur eines: Angela Merkel wird nur noch bis zur Wahl ihres Nachfolgers im Bundestag die Regierungsgeschäfte führen. Das könnte sie noch monatelang tun müssen. Dann ist ihre Ära endgültig vorbei. Das Land wird jedoch noch nicht am nächsten Tag aus dem Schatten treten, den ihre anderthalb Jahrzehnte währende Kanzlerschaft wirft.
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