Einigung mit „Gruppe Wagner“? : Mali weist Kritik an möglichem Söldner-Einsatz zurück
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Der Regierungschef von Mali, Choguel Maiga, am 28. Mai vor Journalisten Bild: AFP
Man habe das Recht, sich seine Partner selbst auszusuchen, äußert Ministerpräsident Choguel Maiga. Die Kanzler-Kandidaten von Union und Grünen zweifeln wegen der möglichen Zusammenarbeit Malis mit der „Gruppe Wagner“ den Einsatz der Bundeswehr an.
Die malische Regierung hat Kritik an einem möglichen Einsatz russischer Söldner in dem Land zurückgewiesen. Mali habe das Recht, sich militärische Unterstützung von wem es wolle zu suchen, äußerte Ministerpräsident Choguel Maiga am Samstag mit Blick auf Kritik westlicher Staaten. Allerdings wurde in der Stellungnahme nicht bestätigt, ob Mali tatsächlich mit Söldnern im Gespräche stehe.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus diplomatischen Kreisen steht Mali vor einer Einigung mit der russischen Söldner-Gruppe „Wagner“. Die Söldner sollen demnach das malische Militär trainieren und führende Vertreter der Regierung schützen. Sowohl der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian als auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatten betont, dass der Einsatz von Söldnern nicht im Einklang mit dem internationalen Einsatz in dem Land stünde. Deutschland beteiligt sich derzeit mit rund 1200 Soldaten an Einsätzen in Mali.
Die Kanzler-Kandidaten von Union und Grünen zweifelten wegen der Hinweise auf Aktivitäten russischer Söldner den Mali-Einsatz an. „Sollten tatsächlich russische Söldner dort verwickelt sein, stellt das die Grundlagen des Einsatzes in Frage“, sagte Unions-Kandidat Armin Laschet der Zeitung Welt am Sonntag. „Wir brauchen hier schnell alle Informationen und dann auch bald eine Entscheidung.“
Zweimal habe es unter den Augen der EU- und UN-Kräfte einen Militärputsch gegeben, sagte Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock der Zeitung Augsburger Allgemeine. „Wenn jetzt noch die malische Militärregierung gemeinsame Sache mit russischen Söldnern macht, muss doch in jedem Fall die Ausbildung für das malische Militär ausgesetzt werden.“