Wie der Machtkampf um die Besetzung der Posten ablief
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Nicht immer ein Ziel: Annalena Baerbock, Robert Habeck und Anton Hofreiter Bild: AFP
Die Stimmung bei den Grünen ist schlecht. Hinter den Kulissen tobte in den vergangenen Tagen ein harter Kampf um die Kabinettsposten. Dabei wurden alte Gräben aufgerissen.
Nach sechzehn Jahren Opposition hatten sich die Grünen den Start in die Regierung anders vorgestellt. Robert Habeck, Parteivorsitzender und künftiger Vize-Kanzler, konnte in den eigenen Reihen „keine Euphorie“ verspüren, wie er auf dem Bund-Länder-Forum am Donnerstagnachmittag erklärte. Er führte den Gemütszustand der Grünen auf das grassierende Virus zurück. Doch die schlechte Stimmung in der Partei hat noch einen anderen Grund: Hinter den Kulissen tobte in den vergangenen Tagen ein harter Machtkampf um die Besetzung der Kabinettsposten.
Dass die Ausgangslage schwierig ist, würde niemand bestreiten. Viele Grüne wollen nun endlich etwas werden, manche haben sehr lange darauf gewartet, fünf Ministerposten sind nicht viel. Doch dass der Streit zwischen den Flügeln wieder so heftig werden könnte, damit hatten auch viele führende Grüne nicht gerechnet. Von einem „Rückfall in alte Zeiten“ sprach einer, zeigte sich aber optimistisch, dass es nun vorangehe. „Das ist wie bei überstandenen Krankheiten.“ Doch nicht alle spüren eine kathartische Wirkung des Konflikts. Aus dem linken Flügel ist zu hören, dass das Ergebnis nicht zufriedenstellend sei und dass man sich in den kommenden Tagen überlegen werde, an anderer Stelle Druck zu machen, etwa bei der Besetzung der Fraktionsspitze, bei den übrigen Posten innerhalb der Regierung sowie bei einigen Sachthemen.
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