CDU-Spitze muss Distanz zu Mitgliedern überwinden
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Der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) Bild: Lando Hass
Parteimitglieder müssen aus voller Überzeugung hinter dem stehen, was sie ihren Mitbürgerinnen anbieten und auch abverlangen. Das war wie auch im Fall der von der CDU-Spitze durchgesetzten Kanzlerkandidatur oft nicht der Fall. Ein Gastbeitrag.
In der CDU wird in diesen Tagen eine engagierte Diskussion über die Beteiligung der sogenannten „Basis“ geführt. In wenigen Tagen wird eine Kreisvorsitzendenkonferenz über geeignete Formen beraten. Vieles spricht dafür, dass eine Beteiligung der Mitglieder an der Auswahl des neuen Vorsitzenden der CDU Deutschlands gar nicht verweigert werden kann, zu groß ist die Verärgerung der Mitgliedschaft über diverse Fehlentscheidungen und die unzureichende Performance in den vergangenen 24 Monaten.
Sind die vielen, oft eher älteren Mitglieder alle zu Fundis geworden? Hat die CDU den Glauben an die friedensstiftende und ordnende Funktion der repräsentativen innerparteilichen Demokratie verloren? Wer sich dieser Frage nähert, sollte einerseits gelassen und andererseits hellhörig an die Sache herangehen. Gelassen schon deshalb, weil die Mitgliederbefragung in Personalfragen ausdrücklich in der Satzung festgelegt ist und damit schon logisch kein Kulturbruch sein kann. Hellhörig aber, weil Empörung und Wut schon beachtlich sein müssen, wenn in einer so dezentralen und bedächtigen Partei der Satz „ es reicht“ aus allen Sälen und Kanälen dringt.
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