Umarmen reicht nicht
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Armin Laschet knipst in Erfurt Selfies mit einer Unterstützerin. Bild: Getty
Armin Laschet führt einen der schwierigsten Wahlkämpfe, die ein Unionspolitiker zu bestehen hat. Aus den eigenen Reihen kommt nicht nur Unterstützung.
Der erste prominente Politiker, der öffentlich auf die Kanzlerkandidatur von Armin Laschet setzte, war ein Sozialdemokrat. Anfang September 2019 wettete der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder in einem Doppelinterview mit Laschet um ein „gutes Abendessen“ und eine Flasche Wein, dass die Union den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten zum Kanzlerkandidaten machen werde. Das war schon deshalb unerhört, weil die CDU-Bundesvorsitzende und geborene Kanzlerkandidatin noch Annegret Kramp-Karrenbauer hieß.
Laschet ist kein Typ wie Schröder, der schon in Juso-Zeiten am Zaun des Kanzleramts gerüttelt und dabei gerufen haben soll: „Ich will da rein!“ Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident ist viel zögerlicher. Laschet kann in Düsseldorf auf eine ordentliche Bilanz verweisen, er hat einen ausgeprägten politischen Ehrgeiz, hat sich nie von Rückschlägen entmutigen lassen. Aber will er wirklich mit jeder Faser das wichtigste Amt im Staat erobern? Als es im Herbst 2018 um die Nachfolge Angela Merkels als CDU-Vorsitzende ging und damit automatisch um die Kanzlerschaft, hat Laschet nicht die Hand gehoben.
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