
Drei in einem Boot
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Die Generalsekretäre Volker Wissing (FDP), Lars Klingbeil (SPD) und Michael Kellner (Grüne) während der Sondierungen. Bild: Imago
Bei ihren Sondierungen versuchen SPD, Grüne und FDP alte Fehler nicht zu wiederholen. Das unkonventionelle und selbstauferlegte Schweigegelübde bietet dabei eine erste Gelegenheit, die Ernsthaftigkeit der Verhandlungspartner auf die Probe zu stellen.
Vertrauensvoll, intensiv, ernst, gemeinsam – mit diesen Adjektiven hantieren Parteivorsitzende und Generalsekretäre nach ihren Gesprächen zur Regierungsbildung in Berlin. Seit eineinhalb Wochen treffen sich die Spitzen von Grünen, FDP und SPD, um Inhalt und Form einer künftigen gemeinsamen Regierung zu erörtern. Die FDP hat den Prozess am sorgfältigsten kategorisiert. Zuerst Vorsondierungen mit den Grünen, dann Zwischensondierungen mit Grünen und SPD und nächste Woche nun vermutlich die Hauptsondierung mit den beiden anderen Parteien, der dann wiederum mehrstufige Koalitionsverhandlungen folgen werden.
Was so umständlich klingt, ist wohlbedacht formuliert: Die Freien Demokraten stehen unter dem Eindruck, sie müssten ihren Anhängern am gründlichsten erläutern, warum sie sich auf den Weg in eine Ampel-Koalition begeben. Die FDP habe die längste Wegstrecke vor sich, lautet der verständnisvolle Kommentar der Grünen dazu. Und in der Tat, die erste Gemeinsamkeit der drei künftigen Regierungspartner liegt in der Überraschung, also darin, dass bis vor wenigen Wochen keiner von den dreien ernsthaft damit rechnete, Teil jener Koalitionskonstellation zu sein, aus der es jetzt das Beste zu machen gilt.
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