Der G-7-Gipfel in einem Bild : Bockiges Kind – oder gewiefter Erzähler?
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Ultimatives Symbolbild: Regierungssprecher Steffen Seibert veröffentlichte das Foto per Twitter. Bild: dpa
Verschränkte Arme, frustrierte Gesichter: Ein Bild vom G-7-Gipfel sorgt im Internet für Aufsehen. Wer darauf den Ton angibt, hängt jedoch von der Perspektive ab.
Ein Foto des Bundespresseamts von den Verhandlungen beim G7-Gipfel führender Wirtschaftsnationen in Kanada ist im Internet als ultimatives Symbolbild des Treffens gefeiert worden. Regierungssprecher Steffen Seibert veröffentlichte das Bild von Fotograf Jesco Denzel am Samstag per Kurznachrichtendienst Twitter. Es sei bei „Beratungen am Rande der offiziellen Tagesordnung“ während des zweiten Gipfeltages am Samstag entstanden.
Auf dem Bild ist der amerikanische Präsident Donald Trump zu sehen, der auf der rechten Ecke des Bildes mit bockigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen auf einem Stuhl sitzt. Neben ihm steht sein nationaler Sicherheitsberater John Bolton. Auf der linken Seite des Bildes sind Vertreter der anderen sechs G7-Staaten zu sehen. Sie alle stehen, unter anderem Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, Japans Regierungschef Shinzo Abe, mit verschränkten Armen, und in der Mitte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Trump mit entschlossenem, aber auch leicht frustriertem Gesichtsausdruck anschaut.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“
Hunderte Menschen verbreiteten das Foto sofort nach Veröffentlichung über die sozialen Medien weiter und kommentierten es. „Was für ein Foto“, schrieb jemand, und: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Meist wurde das Bild so interpretiert, als ob Merkel und ihre Kollegen auf der linken Seite auf Trump wie auf ein bockiges Kind einreden würden.
Ein Mitarbeiter von Trump veröffentlichte per Twitter ein Bild der gleichen Situation - allerdings aus einer anderen Perspektive. Darauf sieht es aus, als würde Trump in der Mitte sitzen, umringt von Menschen, die ihm gespannt zuhören.