
Betreuungsgeld : Vater, Mutter, Kind
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Beim Streit über das Betreuungsgeld geht es um die alte Frage, wer Kinder besser erziehen kann: ihre Eltern oder der Staat.
Am Streit über das Betreuungsgeld sieht man nicht nur, wie die deutsche Gesellschaft auseinanderdriftet. Er zeigt auch, dass die schwarz-gelbe Koalition sich größte Mühe gibt, es dem Volk gleichzutun. Während die CSU weiterhin auf einer Anerkennung für Eltern besteht, die ihre Kinder selbst aufziehen (können), lehnen CDU- und FDP-Politiker die „Herdprämie“ als letzte Zuckung eines angeblich überkommenen Familienbildes ab. Die Argumente, die gegen das „Unfug-Gesetz“ vorgebracht werden, können den ideologischen Streit im Hintergrund nur zum Teil überdecken. Es geht in ihm darum, wer Kinder besser erziehen kann: ihre Eltern oder der Staat (in Gestalt der Kita).
Dazu kommen noch gewichtigere Fragen, etwa was Mütter – und Väter – als Selbstverwirklichung ansehen und wie dem Interesse der Wirtschaft an Arbeitskräften am besten gedient ist. Weil der Erziehung in öffentlichen Einrichtungen auch noch zugeschrieben wird, die Integration von Einwandererkindern zu fördern, kämpfen diejenigen, die in ihrer Kindheit noch „Vater, Mutter, Kind“ spielten, auf verlorenem Posten.