Dammbruch in Brasilien : Bergbaukonzern rechnet mit weiteren Milliardenzahlungen
- Aktualisiert am
Luftbild vom 26. Januar 2019 - einen Tag nach dem Dammbruch. Bild: EPA
Drei Jahre nach der Staudamm-Katastrophe in Brasilien wird über weitere Entschädigungen verhandelt. In diesem Jahr rechnet der Vale-Konzern mit Zahlungen von knapp 1,7 Milliarden Dollar.
Das brasilianische Bergbaunternehmen Vale rechnet im Jahr 2022 mit Reparationszahlungen in Höhe von 9 Milliarden Reais (1,65 Milliarden Dollar) im Zusammenhang mit dem Dammbruch in Brumadinho. Dies sagte Marcelo Klein, der Direktor für Wiederherstellung und Entwicklung am Freitag gegenüber Reuters. Dieser Betrag beinhalte nicht die Summe, die das Unternehmen für individuelle Entschädigungen ausgeben wird. Über diese wird noch verhandelt.
Im Januar 2019 hatte sich nach einem Dammbruch eine giftige Schlammlawine aus dem aufgeweichten Damm einer Eisenerz-Mine von Vale über die Stadt Brumadinho ergossen. Bei dem Unglück kamen 270 Menschen ums Leben, Wälder, Flüsse und Gemeinden in der Umgebung wurden verwüstet.
Eine der höchsten Prioritäten des Unternehmens sei in diesem Jahr, die Leichen der letzten Opfer des Dammbruchs zu finden. „Wir müssen daran arbeiten das erschütterte Vertrauensverhältnis wieder aufzubauen“, sagte Marcelo Klein in einem Videointerview.
Bislang hat Vale 3,3 Milliarden Dollar gezahlt
Daher werde das Unternehmen nicht nur Entschädigungen leisten, sondern sich auch an der Entwicklung der Regionen, in denen Vale tätig sei, beteiligen.
Seit 2019 habe das Unternehmen rund 18 Milliarden Reais (3,3 Milliarden Dollar) Reparationen und Entschädigungen für soziale und ökologische Schäden gezahlt. Darüber hinaus hätten fast 12.000 Menschen individuelle Entschädigungszahlungen erhalten.
Seit Ende September 2021 wird die Staudamm-Katastrophe auch vor dem Münchner Landgericht aufgearbeitet. Die Stadt Brumadinho und die Familie einer bei dem Dammbruch umgekommenen Ingenieurin von Vale fordern von der TÜV Süd Schadenersatz in Höhe von einer halben Million Euro.