Warum Putin in Jerusalem anrief
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Für die Ukraine: Demonstranten in Tel Aviv nahmen während einer Selenskyj-Rede in der Knesset klar Stellung. Bild: Getty
Putin fordert. Putin klagt an. Manchmal begnadigt er auch. Putin verzeiht aber nicht und er bittet auch nicht um Entschuldigung. Was steckt also hinter seinem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Bennett?
Hat sich Wladimir Putin nun für die Aussagen seines Außenministers „entschuldigt“? So ließ es das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett nach einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten am Donnerstagabend mitteilen. In Israel hatten Sergej Lawrows Worte aus dem Interview mit einem italienischen Fernsehsender – Hitler habe „jüdisches Blut“ gehabt und „die eifrigsten Antisemiten waren selbst Juden“ – große Empörung ausgelöst. Lawrow selbst war vom israelischen Außenminister Jair Lapid aufgefordert worden, um Verzeihung zu bitten.
Für Lawrow und erst recht für den Kremlchef ist derlei aber ganz und gar unüblich. Putin fordert. Putin klagt an. Manchmal begnadigt er auch. Putin verzeiht aber nicht und er bittet auch nicht um Entschuldigung. In der Mitteilung zu dem Telefonat mit Bennett ist denn auch keine Rede von Lawrows Ausfällen. Stattdessen gratulierte Putin zum israelischen Unabhängigkeitstag am Donnerstag und sprach von der Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen.
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