Im Schatten der Mauer
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Manchmal hört man den Muezzin: In Sichtweite von Gazastadt müssen die Bewohner der israelischen Siedlungen jederzeit mit Raketenbeschuss rechnen. Bild: Jonas Opperskalski
Nahe dem Zaun rund um den von der Hamas beherrschten Gazastreifen leben jüdische Familien. Was hält sie dort?
Wenn die Sirene aufheult, hat Amir Tibon sieben Sekunden Zeit. Sieben Sekunden, so lange braucht eine Rakete aus dem Gazastreifen, bis sie in Tibons Vorgarten einschlägt, theoretisch. Er sollte dann lieber Schutz in einem der farbenfrohen Bunker gesucht haben, die alle paar Meter herumstehen, oder – noch besser – die Tür zum Kinderzimmer hinter sich zugezogen haben. „Das ist der Schutzraum“, erklärt der 33 Jahre alte Vater von zwei Töchtern. „Das macht vieles einfacher, weil du die Kinder nicht nachts aus dem Bett holen musst.“
In Tibons Vorgarten ist noch nie eine Rakete der Hamas eingeschlagen. Aber ein paar Hundert Meter weiter, auf den Feldern rund um den israelischen Kibbuz Nahal Oz, ist erst Anfang Dezember mal wieder eine Rakete heruntergekommen. Am Donnerstag wurden zwei Raketen auf dem Weg nach Aschkelon vom Raketenschutzschild „Iron Dome“ abgeschossen, die Nacht hindurch schrillte immer wieder die Sirene nahe Gaza. Von drei weiteren Raketen landete eine wieder im offenen Feld, eine wurde abgeschossen, eine dritte flog zu kurz und schlug noch im Gazastreifen ein.
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