Überleben und Sterben in Bombay
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Symbolischer Dank: Aus einem Hubschrauber werden Blütenblätter auf Krankenhausmitarbeiter in Bombay abgeworfen. Bild: dpa
Patienten liegen neben Leichen. Das Gesundheitssystem in der indischen Metropole Bombay ist am Limit. Trotzdem hat die Regierung erste Lockerungen verkündet. Das Land verkrafte einen längeren Lockdown nicht, heißt es.
Das Videobild springt von einem Bett zum anderen. Es zeigt einen Patienten, der am Tropf hängt. Auf dem nächsten Bett liegt ein Bündel in Größe eines Erwachsenen, das aus schwarzer Plastikfolie und weißen Bändern zusammengeschnürt wurde. Das Video lässt keinen Zweifel: Hier liegen Patienten neben Leichen. Aufgenommen wurde es im Sion-Krankenhaus in Bombay.
Das Video ist in Indien mittlerweile auf allen Kanälen gelaufen. Es zeigt, wie überfordert das Gesundheitssystem der Stadt schon jetzt mit dem Coronavirus-Ausbruch ist. „Im März waren es ein oder zwei Verdachtsfälle pro Tag. Es schien alles unter Kontrolle“, sagt der Arzt Aditya Burje einer Nachrichtenagentur. Schon Ende April habe die plötzliche Explosion der Fälle das Krankenhaus dann aber überrascht. „Wir bekamen 50 bis 100 Patienten pro Tag, von denen 80 Prozent positiv getestet wurden. Viele von ihnen mussten beatmet werden“, sagt der Arzt.
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