Die Drogenbarone von Damaskus
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Captagon-Tabletten, wie hier sichergestellt von italienischen Behörden in Neapel. Bild: Picture-Alliance
Für das syrische Regime ist der Drogenschmuggel zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden. Nachbarländer sind alarmiert, und auch in der Bevölkerung regt sich Unmut.
Als die saudischen Sicherheitsbehörden vor etwa einem Jahr einen spektakulären Schlag gegen den Drogenschmuggel verkündeten, tauchten auf den Bildern des Zolls Papierverpackungen auf, die in Syrien fast jeder kennt: von Matetee der „Kabour International Group“. Vermummte Drogenfahnder rissen die Tüten auf, aus denen nicht die enorm populären koffeinreichen Blätter des Mate-Strauchs aus Südamerika quollen, sondern Tabletten einer der beliebtesten synthetischen Drogen der Welt: Captagon. Die saudischen Fahnder fanden 44,7 Millionen Pillen. Die Lieferung war vom syrischen Hafen Latakia aus an den Golf gebracht worden – eine häufige Route für das verbotene Aufputschmittel.
Wenn Adib Kabour, der Chef des syrischen Familienunternehmens, heute über diese Bilder spricht, wirkt er ratlos. „Ich habe damit nichts zu tun“, sagt er. Es gibt syrische Geschäftsleute mit gutem Namen, die von seiner Unschuld überzeugt sind und sich dafür verbürgen, Adib Kabour sei „sauber“. Der Mate-Importeur willigt zu mehreren Treffen ein, um die Sache aufzuklären. Er weiß nach eigener Aussage selbst nicht, wie die Tabletten in seine Teeverpackungen gelangen konnten.
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