Verdächtig konstante Neuinfektionszahlen
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Oft schlecht bezahlt, schlecht ausgerüstet: Mediziner vor dem Einsatz auf der Corona-Station eines Moskauer Krankenhauses Mitte Mai. Bild: SERGEY PONOMAREV/The New York Ti
Am 24. Juni will Wladimir Putin die Moskauer Militärparade nachholen. Doch in den Regionen scheint das Coronavirus alles andere als besiegt – und Regionaloberhäupter fälschen Zahlen, um besser dazustehen.
In Corona-freien Zeiten reisen viele Russen, die es sich leisten können oder dafür Spenden gesammelt haben, nach Berlin oder Dresden, um sich dort behandeln zu lassen. Jetzt, in der Pandemie, haben Berlins Regierender Bürgermeister und Sachsens Ministerpräsident angeboten, russische Corona-Patienten in deutschen Krankenhäusern zu behandeln, aus Partnerschaft, aus Solidarität. Doch für Präsident Wladimir Putin ist die Entgegennahme von Solidarität ein Zeichen von Schwäche. Gerade lässt er Russland Kurs zurück zur Normalität nehmen, will Stärke demonstrieren.
Trotz offiziell mehr als 370.000 Infektionsfällen, davon mehr als 224.000 aktiven (mehr haben nur die Vereinigten Staaten), gibt es in Russland nun wieder mehr offiziöse Meldungen wie die, dass das Militär bis Ende 2021 seinen ersten Tarnkappenbomber bauen will: schnell, reichweitenstark, unsichtbar. Ebenfalls in eineinhalb Jahren soll das U-Boot Belgorod für nukleare Unterwasserdrohnen namens Poseidon bereit sein. Die Regierung hat zum Urlaub in der Heimat aufgerufen, weil – so der selbst kürzlich von Corona genesene Ministerpräsident Michail Mischustin – im Ausland das Virus drohe. Doch Russlands Grenzen bleiben ohnehin vorerst geschlossen.
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