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Belgiens Premierministerin : Ein bisschen Mutter, ein bisschen Merkel

Jetzt mit parlamentarischer Mehrheit: Belgiens Premierministerin Sophie Wilmès Bild: Reuters

Die Corona-Krise beendete in Belgien ein langes Ringen um eine neue Regierung: Sophie Wilmès wurde Premierministerin. Ihre Sondervollmachten sind zwar zeitlich begrenzt. Doch die Liberale hat gute Chancen, länger an der Macht zu bleiben.

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          Sie sei so selten zu sehen, bekam die belgische Premierministerin am Donnerstagmorgen zu hören. Eigentlich nur, wenn sie nach den Sitzungen des nationalen Sicherheitsrats über dessen Beschlüsse informiere. Was Sophie Wilmès darauf antwortete, sagt viel über die 45 Jahre alte Frau, die das Land durch die Corona-Pandemie führt: „Ich bin jemand, der kommuniziert, wenn etwas Wichtiges gesagt werden muss.“

          Thomas Gutschker
          Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

          Ansonsten sei es „viel wichtiger, dass ich arbeite“, und sie arbeite sehr viel mit ihrem Team. Deshalb gehe sie nur in die Medien, wenn es nötig sei. „Im Hintergrund zu arbeiten ist die echte Arbeit“, fügte sie hinzu. Es waren Sätze, die auch von Angela Merkel hätten stammen können.

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